Projekt P 13: Sociedade 1⁰ de Maio in Novos Alagados, Salvador/Bahia

Am Stadtrand von Salvador standen vor 30 Jahren noch Hütten einer Favela auf Pfählen, die nur über schwankende Stege erreicht werden konnten. Alle Fäkalien landeten unter den elenden Behausungen im brackigen Wasser am Strand der Allerheiligenbucht. Auf Betreiben des Ehepaars Vera und Antonio Lazzarotto wurde 1977 der Verein „Primeiro de Maio“ gegründet. Damit wurden die Bewohner selbst aktiv: Kinderkrippen, -gärten, -horte, Schulen, Nachhilfeunterricht, Alphabetisierungs- und Berufsausbildungskurse sowie ein Gesundheitsposten wurden eingerichtet. Zur Drogenpräventition kamen Sport-, Theater-, Tanz- und Musikgruppen hinzu.

1984 wurden die Alagados ( = Überschwemmung) mit Hilfe der Weltbank und Unterstützung italienischer Hilfsorganisationen saniert. Die Pfahlbauten wurden nach Aufschüttung durch Steinhäuser ersetzt. Aus der alten Favela Alagados wurde der Stadtteil „Novos Alagados“. Der Verein kämpfte erfolgreich für infrastrukturelle Maßnahmen wie den Bau von Straßen, für Trinkwasser und den Anschluss an die Kanalisation.

Die umfangreiche Bildungsarbeit in der Tagesstätte und im „Cluberê“ erreichte in guten Zeiten etwa 2000 Kinder und Jugendliche jährlich. Doch ließ die Unterstützung von staatlichen Behörden zunehmend nach. Somit wird die vornehmlich von unserem Verein für diese Arbeit gegebene Förderung umso wichtiger, um überhaupt ein stark reduziertes Angebot anbieten zu können mit wenigen gering bezahlten Lehrkräften und freiwilligen Helfern.

2011 wurde mit Hilfe der Emaús-Bewegung und der Brasilien-Cooperative in Haltern/NRW in einem leerstehenden Fabrikgebäude ein Gebrauchtwarenzentrum eingerichtet. Das begleitend aufgebaute Ausbildungsprojekt für 50 Jugendliche war gut angelaufen, benötigt jedoch erneut externe Unterstützung, da die eigenen Erlöse aus dem Vertrieb und dem Recycling aufgrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage in Brasilien nicht ausreichen.

„Danke Campo Limpo für die Förderung.“

Von 2020 bis 2022 ermöglichen wir mit einem jährlichen Zuschuss von 4.500 € die Fortbildung von langjährigen Erzieherinnen, damit diese mit einem Fernstudium einen neuerdings vom Staat geforderten akademischen Abschluss erwerben können.

Vollständige Version der in den Rundbriefen 182 und 185 auszugsweise wiedergegebenen Berichte

Bericht über die Fortbildung der Lehrkräfte im Jahr 2020

Bericht über die Fortbildung der Lehrkräfte im Jahr 2021

 

Projektbetreuer: Dr. Walter Ulbrich, Puchheim, Renkenstr. 36, Tel.: 089 802710

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